JOEL MORRISON


    1976
  • geboren in Seattle
  • 1997
  • Pont-Aven School of Art, Pont-Aven, Frankreich
  • 1998
  • English Literature, Central Washington University
  • 2001
  • Claremont Graduate University, California
  • lebt und arbeitet in Berlin und Los Angeles

Ausstellungen (Auswahl)
    2006
  • California Biennial, Orange County Museum of Art, Newport Beach
  • Anstoss Berlin, Haus am Waldsee, Berlin
  • Free Plastic surgery, Galerie Schultz, Berlin (E)
  • 2005
  • Thing: New Sculpture from LA, UCLA Hammer Museum, Los Angeles
  • 2004
  • New Works, Griffin Contemporary, Los Angeles (E)
  • 2003
  • Santa Monica Museum of Art, Santa Monica (E)
  • 2002
  • Ace Gallery, New York (E)
  • Heads and Torsos, Ace Gallery, Los Angeles (E)

Venus / Lizard

Venus / Lizard, 2006, Bronze, poliert, 101 x 30,5 x 46 cm
Foto: Courtesy Galerie Michael Schulz

Joel Morrisons Plastiken aus Fiberglas, Edelstahl oder Bronze entstehen in einem durchaus eigentümlichen Vorgang. Ausgangspunkt sind alltägliche Dinge, Fundstücke und Abfall aus der näheren Umgebung, die der Künstler akkumuliert und mit mehreren Schichten Klebeband zu amorphen Gebilden verfestigt. Der gegenständliche Kern ist noch in den Ausbuchtungen der gespannten Oberfläche gegenwärtig, als wollten die Realien die Hülle zerreißen, die wie eine Haut oder ein Kokon über sie gelegt wurde. Damit evozieren die Arbeiten eine Art Verpuppung der Dinge zu einer abstrakten Plastik, aus der sie in einem anderen Zustand wieder hervorkommen. Die organischen Formen sind ein ganz bewusster Verweis auf die Klassische Moderne, ebenso die Verwendung entsprechender Metallgussverfahren, bei denen die vormals banalen Dinge ins Eherne transformiert werden. Eine neuere Werkserie beruht auf dem Prinzip der Assemblage bzw. der Kombination vorgefundener Gegenstände. Der kitschige Gipsguss einer verkleinerten Version der berühmten Venus von Milo, wie er in unzähligen Pizzerien Aufstellung findet, wird mit zwei aufgeblasenen Gummihandschuhen verfremdet und abgeformt. Das Ergebnis ist eine ironische Mischung aus Hoch- und Popkultur, in der Morrison an das Werk von Jeff Koons anknüpft.

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