JOEL MORRISON |
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Ausstellungen (Auswahl)
Venus / Lizard, 2006, Bronze, poliert, 101 x 30,5 x 46 cm Foto: Courtesy Galerie Michael Schulz Joel Morrisons Plastiken aus Fiberglas, Edelstahl oder Bronze entstehen in einem durchaus eigentümlichen Vorgang. Ausgangspunkt sind alltägliche Dinge, Fundstücke und Abfall aus der näheren Umgebung, die der Künstler akkumuliert und mit mehreren Schichten Klebeband zu amorphen Gebilden verfestigt. Der gegenständliche Kern ist noch in den Ausbuchtungen der gespannten Oberfläche gegenwärtig, als wollten die Realien die Hülle zerreißen, die wie eine Haut oder ein Kokon über sie gelegt wurde. Damit evozieren die Arbeiten eine Art Verpuppung der Dinge zu einer abstrakten Plastik, aus der sie in einem anderen Zustand wieder hervorkommen. Die organischen Formen sind ein ganz bewusster Verweis auf die Klassische Moderne, ebenso die Verwendung entsprechender Metallgussverfahren, bei denen die vormals banalen Dinge ins Eherne transformiert werden. Eine neuere Werkserie beruht auf dem Prinzip der Assemblage bzw. der Kombination vorgefundener Gegenstände. Der kitschige Gipsguss einer verkleinerten Version der berühmten Venus von Milo, wie er in unzähligen Pizzerien Aufstellung findet, wird mit zwei aufgeblasenen Gummihandschuhen verfremdet und abgeformt. Das Ergebnis ist eine ironische Mischung aus Hoch- und Popkultur, in der Morrison an das Werk von Jeff Koons anknüpft.
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